Ein enges Match in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen ging nach 78 Minuten bezeichnenderweise mit einem Aufschlagnetzroller zu Ende – die nach Verletzung erstmals wieder eingesetzte Außenangreiferin Jette Kuipers (Niederlande) tütete damit das 3:0 für ihren VfB Suhl Lotto Thüringen gegen den VC Wiesbaden ein.
Wenn der VC Wiesbaden in der 1. Volleyball Bundesliga auf einen Verein auf absoluter Augenhöhe tritt, dann ist das wohl der VfB Suhl Lotto Thüringen. Beide Clubs halten sich seit Jahren beständig nachbarschaftlich in der Tabellenmitte auf und pendeln dabei zwischen den Rängen vier (im besten und angestrebten Fall) bis sechs. Konsequenterweise haben beide in der Saison 2024/2025 auch ihre Heimspiele gegeneinander gewonnen. Am Samstag (08.03.2025, 19:00 Uhr) treffen die „Rivalen“ zum dritten Mal aufeinander, bevor die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft beginnen. Der Gastgeber bittet seine Fans „um rechtzeitige Anreise auf Grund des zu erwartenden Zuschauerandrangs“ … Die Sporthalle Wolfsgrube bietet 2.016 Zuschauern Platz.
„Heiße“ Tabellensituation
Während für den VCW nach 22 Spielen auf Platz 6 (26 Punkte) auch bei einem Sieg in der Wolfsgrube keine Verbesserung in der Tabelle mehr möglich ist, kann Suhl als Fünfter (33) zwei Spieltage vor Hauptrundenschluss durchaus noch nach oben linsen: Das Team des temperamentvollen Chefcoaches László Hollósy (Ungarn) hat nämlich nur zwei Punkte Rückstand auf den SC Potsdam. Besondere Bedeutung kommt also auch der Partie USC Münster gegen den SCP zu, die Samstag um 19:30 Uhr angepfiffen wird. Und: Am 24. Spieltag (dem letzten der Hauptrunde) treffen Potsdam und Suhl zum möglichen Showdown aufeinander.
Der VC Wiesbaden ist auf der Hut – um den Tabellenplatz abzusichern, sollten eigene Punkte her. DVV-Pokalfinalist Münster als derzeit Siebter (21 Punkte) könnte sich nämlich noch heranpirschen, hat allerdings noch Potsdam und den amtierenden Meister Allianz MTV Stuttgart vor der Brust. Die von Tigin Yağlioğlu verantwortlich gecoachten Hessinnen treffen im letzten (Heim-)Spiel am 16.03.2025 auf den Dresdner SC (Platz 3) – den mutmaßlichen Playoff-Gegner, der aber seinerseits in der Liga noch Chancen auf mehr hat, sofern Stuttgart patzen sollte … Eine spannende Gemengelage also, die deutlich macht, dass die Paarungen der nahenden Playoffs längst noch nicht in Stein gemeißelt sind. „Das spricht für die Attraktivität der 1. Volleyball Bundesliga Frauen“, wie VCW-Geschäftsführer Christopher Fetting betont.
Rückblick
Suhl und Wiesbaden haben zuletzt 3:1-Siege eingefahren. Die Wölfinnen holten drei Punkte bei den Ladies in Black Aachen. Treffsicherste waren Diagonale Anna Artyshuk (24 Punkte; Ukraine) sowie Außenangreiferin Julia De Paula Viana (17; Spanien), die auch MVP wurde. Die Hessinnen bezwangen am 26.02.2025 den USC Münster nach überzeugender Leistung in eigener Halle am Platz der Deutschen Einheit. Diagonale Celine Jebens steuerte 18 Punkte bei; Olivia Rusek (Außenangriff; USA/Polen) wurde als beste Athletin geehrt.
1:1 steht es nach zwei Begegnungen beider Teams in der Hauptrunde: Am zweiten Spieltag setzte sich Wiesbaden in der Heimat mit 3:1 durch. Das Rückspiel in Thüringen verlor die damals noch von Benedikt Frank (heute VCW-Sportdirektor) betreuten Hessinnen nach schwacher Performance mit 0:3. Klar ist, dass sich die Schützlinge von Tigin Yağlioğlu und seinen Co-Trainern Christian Sossenheimer und Daniel Ramírez (Scout) an diesem Samstag in der Wolfsgrube komplett anders präsentieren wollen.
Personal / Statistik
Aufzupassen gilt es in jedem Fall – neben den erwähnten Thüringerinnen Artyshuk und Julia De Paula Viana – auch auf die agile Mittelblockerin und Kapitänin Roosa Laakkonen (Finnland), die bereits sechsmal als MVP ausgezeichnet wurde (viermal Gold). Alle drei Athletinnen sind über 1,90 Meter groß. VCW-Diagonale Celine Jebens brachte es bislang auf sieben Ehrungen (dreimal Gold). Bei den Top Scorerinnen der Liga (alle Spielelemente) sind Anna Artyshuk Vierte (Wert 150) und Roosa Laakkonen Neunte (131); Celine Jebens liegt als beste Wiesbadenerin auf Platz 11 (127). Finnin Laakkonen führt das Liga-Ranking bei den Blockpunkten an, Wiesbadens Rachel Gomez (USA) ist hierbei Siebte. VCW-Libera Rene Sain (Kroatien) lief in der Saison 2018/2019 für den VfB Suhl Lotto Thüringen auf; ihr steht am Samstag auf gleicher Position auf der anderen Seite des Netzes die annahmesichere Japanerin Minami Yoshioka gegenüber.
STATEMENTS
Tigin Yağlioğlu: „Suhl ist bekanntermaßen ein physisch starker Gegner und für uns auswärts eine herausfordernde Aufgabe, keine Frage. Wir haben auch in unserem guten Spiel gegen Münster wieder gelernt, dann gut trainiert und fahren nun hochmotiviert in die Wolfsgrube. Das wird auf jeden Fall eine spannende Angelegenheit.“
Rachel Gomez: „Der überzeugende Sieg gegen Münster hat uns den richtigen Kick im Vorfeld der Playoffs gegeben. Wir alle haben ein gutes Gefühl und werden auch in Suhl wieder alles geben. Die Thüringer Mannschaft agiert solide und hat gute ‚Hitter‘. Dieses Match wird beiden Teams genau zeigen, was es im Hinblick auf die Playoffs noch zu verbessern gilt.“
Mit einer guten Mannschaftleistung beglückten die Athletinnen des VC Wiesbaden am Mittwochabend 1.213 begeisterte Zuschauer in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. Die Hessinnen präsentierten sich beim 3:1 (20:25, 25:20, 25:21, 25:23) gegen den USC Münster runderneuert und wussten auch durch großen Kampfgeist zu überzeugen.
Wenn die Athletinnen des VC Wiesbaden am Mittwoch (26.02.2025, 19:30 Uhr) in der heimischen Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit auf den traditionsreichen USC Münster treffen, ist Spannung garantiert.
Verkehrte Welt! Im 22. Spiel der 1. Volleyball Bundesliga Frauen gewann der Tabellenletzte Schwarz-Weiß Erfurt am Samstagabend zum ersten Mal – mit 3:0 in souveräner Manier (25:21, 25:18, 26:16) gegen einen völlig mut- und ratlosen VC Wiesbaden, der bei 23 Punkten verharrt und nun auf dem ohnehin ungeliebten Platz 6 sogar noch vom USC Münster (21) bedrängt wird. Beide Teams treffen am 26.02.2025 in der hessischen Landeshauptstadt aufeinander. Dass dieser Begegnung unerwartet besondere Brisanz zukommt, haben sich die VCW-Athletinnen selbst eingebrockt.
Die Story zum Match in Erfurt ist schnell erzählt: Der VCW war mit dem Ziel angereist, in Thüringen drei eingepreiste Punkte mitzunehmen, fand dann aber zu keiner Zeit zur Normalform. Die Gastgeberinnen waren hingegen nach ihrem ersten Punktgewinn zuvor gegen die Ladies in Black Aachen noch voller Adrenalin. Die Mannschaft von Chefcoach Mateusz Żarczyński (Polen) trat geschlossen auf und nutzte konsequent ihre Chancen, die ihnen von den VCW-Damen serviert wurden. Immer wieder drang der heimische Angriff durch. Die Hessinnen fanden den Power-Knopf nicht und bekamen einfach keinen Zugriff. Es haperte auch in der Annahme, die im dritten Satz angesichts der nahenden Niederlage noch bröckeliger wurde. Wo war das Selbstvertrauen des Favoriten hin? Drei Tage zuvor hatte man doch beim 2:3 gegen Allianz MTV Stuttgart eine super Partie geliefert.
VCW-Chefcoach Tigin Yağlioğlu wechselte wie im Stuttgart-Match alle Spielerinnen ein und aus. Damit erzielte er zwar zumindest phasenweise Entlastung (etwa durch den Change auf der Diagonalposition), konnte aber keine Wende herbeiführen. Es gab längere Abschnitte, in denen VCW-Punkte allein aus Schwarz-Weiß-Fehlern resultierten. Die Spielerinnen schienen überrascht von den Erfurter Wellen und sie legten den Respekt bis zum Ende nicht mehr ab. Bitter: Die drei Sätze konnten sich die euphorisierten Gastgeberinnen schnappen, ohne während der 69 Spielminuten vom Gast ernsthaft bedrängt worden zu sein.
Drei Erfurterinnen agierten nach Belieben: die 1,98 Meter große US-Mittelblockerin Page Reagor (15 Punkte), US-Außenangreiferin Kira Thomsen (14) und Positionskollegin Pia Mohr (11), die sich am Ende auch die goldene MVP-Medaille umhängen durfte. Silber ging an Wiesbadens Libera Rene Sain (Kroatien), die sich darüber verständlicherweise kaum freute, hatte ihr Team doch gerade eine Partie zum Vergessen geliefert. Die mitgereisten VCW-Fans klatschten ihre Spielerinnen an der Bande tapfer ab, aber auch ihnen standen gleich mehrere Fragezeichen auf der Stirn.
Mannschaft und Trainerteam haben nun zehn Tage Zeit, um die volatile Performance zu analysieren und sich für das Match gegen den USC Münster auch mental fitzumachen. Münster gewann im Übrigen gestern mit 3:2 gegen die Ladies in Black Aachen.
STATEMENT
Tigin Yağlioğlu: „Das war mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung. Das ist nicht zu entschuldigen und auch nicht zu erklären. Wir haben uns in den vergangenen Wochen so viel erarbeitet und dann folgt so ein Spiel. Erfurt war gewillt, sich hier gut zu präsentieren und hat das konstant durchgezogen. Wir haben uns ergeben. Das tut weh. In den letzten drei Spielen der Hauptrunde geht es um Wiedergutmachung. Die müssen uns mit Blickrichtung Playoffs wieder in die Spur bringen.“
TERMINE
1. Volleyball Bundesliga Frauen
26. Februar 2025 (Mittwoch, 19:30 Uhr) VCW – USC Münster (Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)