fbpx
Zum Hauptinhalt springen

1:3 im Pokal: VCW ohne nötigen Mumm

Es gibt Niederlagen, die so richtig wehtun und die sich eigentlich nur schwer erklären lassen. Das 1:3 des VC Wiesbaden in eigener Halle gegen den Liga-Konkurrenten Ladies in Black Aachen war so eine. Es fehlte schlichtweg an der nötigen Konsequenz. Schade, denn der Heimvorteil (vor 1.079 Zuschauern) hätte eigentlich ordentlich Rückenwind geben sollen.

Viele verpuffte VCW-Angriffe und eine Reihe zaghafter „Lösungen“ vor allen in entscheidenden Momenten bildeten eine Melange, die es dem Gegner am Samstagabend nicht allzu schwer machte, ins Viertelfinale des Zoi DVV-Pokals einzuziehen. Unverdient war der Sieg der Auswärtsmannschaft aber beileibe nicht. Die Gäste kämpften unter lautstarkem Zuspruch ihrer Fans unverdrossen, holten auch größere Rückstände immer wieder auf und brachten eine Vielzahl Bälle zurück. Aachen leistete sich mehr Aufschlagfehler (15) als die Gastgeberinnen (10), was aber nicht ins Gewicht fallen sollte. Die Hessinnen hatten einige druckvolle Phasen und machten es insgesamt im Block gut, verschenkten aber wie gesagt viele Chancen durch zögerliches Agieren.

Die Story in Häppchen

Den ersten Satz hatte die Truppe von VCW-Coach Tigin Yağlioğlu nach anfänglichem 0:3 und dann ausgeglichenem Geschehen (12:12) zum Ende hin vermeintlich schon in der Tasche (18:15, 23:18), schenkte diesen Abschnitt dann aber ohne merkliche Gegenwehr noch her (23:25). Die mental stärkeren Ladies in Black jubelten zu Recht.

Nun hatten die Wiesbadenerinnen Wut im Bauch. Sie verschafften sich mehrfach vier Punkte Vorsprung (8:4, 12:8). Mit dem ersten Ass stellte Dagmar Boom auf 13:8. Beim 22:18 holte Tigin Yağlioğlu seine Damen vorsorglich nochmal an die Seitenlinie. Pleun van der Pijl verschaffte ihrem Team wieder Luft (23:20). Ein Block zur rechten Zeit führte zu drei Satzbällen für den VCW, und dann war es ein Duell am Netz, das die Hessinnen für sich entschieden. Der Satzausgleich war geschafft (25:21 = 1:1), die Crowd atmete auf.

Das Momentum konnte der VCW indes nicht nutzen. Die Aachener Mannschaft von Mareike Hindriksen agierte konstanter (3:0, 6:4) und Wiesbaden machte weiterhin mehr Fehler (8:11). Als Marlene Rieger zum 10:13 blockte, war das zunächst der Auftakt zu einer kurzen Aufholjagd (14:14, 15:15). Aber mehr war dann nicht drin. Nach unorthodoxen Ballwechseln und Eigenfehlern ließ man die Ladies in Black davonziehen (17:21, 19:23). Der Gast profitierte am Ende bezeichnenderweise von einem Fehler der Gegenseite (20:25 = 1:2). Nun mussten die Hessinnen liefern!

Laura Broekstra servierte in den ersten Minuten ein Ass. Der VCW lag anfangs in Front (2:1, 4:2), kassierte später den Ausgleich (7:7), aber dann auch postwendend den Rückstand (8:10). Ein Wiesbadener Zwischenhoch sorgte wieder für mehr Stimmung auf den Rängen (14:12 und 17:15 durch eine pfiffige Finte von Jimena Fernández Gayoso). Ruhe kehrte damit aber nicht ein, im Gegenteil. Zu viele vergebliche Angriffsversuche spielten den Ladies in Black in die Karten, die ihre Trümpfe nun kompromisslos aufs Parkett knallten (21:19, 23:20). Sanne Konijnenberg machte es nochmal spannend (22:23), aber Lilly Bietaus fehlerhafter Aufschlag bescherte dem Gast schließlich die ersten Matchbälle. Der VCW verschlug den letzten Ball – und musste anschließend den Ladies in Black zum Einzug ins Pokalviertelfinale gratulieren (22:25 = 1:3).

Für Wiesbaden gibt es auch in dieser Saison mit einem neu formiertem Team kein Happy End im Pokal. Tigin Yağlioğlu und seine Co’s Christian Sossenheimer und Marcel Frisch haben nun drei Wochen Zeit, die Mannschaft neu einzuschwören und am System zu feilen. Am 28.11.2025 hat man dann beim VfB Suhl Lotto Thüringen in der 1. Volleyball Bundesliga anzutreten.

(Text: Sabine Ursel)

MVP – Aufstellung – Statistik

Als beste Spielerin wurde Aachens kanadische Libera Kacey Jost ausgezeichnet. Die silberne Medaille ging an VCW-Diagonale Jimena Fernández Gayoso.

VCW-Aufstellung und Ausbeute:

Zuspiel: Sanne Konijnenberg (Niederlande; 1 Punkt), Hanna Weinmann – Außenangriff: Cayetana López Rey (Spanien; 13), Dagmar Boom (Niederlande; 8), Pleun van der Pijl (Niederlande; 2), Jovana Dordević – Mittelblock: Laura Broekstra (10), Hannah Clayton (USA; 6), Marlene Rieger (2) – Diagonal: Jimena Fernández Gayoso (Spanien; 19) – Libera: Rene Sain (Kroatien), Lilly Bietau - nicht eingewechselt: Kathy Breitenbach (Mittelblock)

Aachens Diagonale Celine Jebens, die einst auch das Wiesbadener Trikot trug, steuerte 26 Zähler bei. Auf 20 Punkte kam Außenangreiferin Ilieva Tsvetelina (Bulgarien).

STATEMENTS

Tigin Yağlioğlu: „Dieses Spiel tut sehr weh. Wir hatten einen guten Plan. Wir haben über weite Strecken nicht unverdient geführt haben, waren aber am Ende des Tages nicht konsequent genug, um mehr mitzunehmen. Hätten wir uns den ersten Satz gegriffen, wäre der Spielverlauf sicher anders gewesen. Aachen hat gekämpft, dort war wohl auch der Wille größer. Jetzt  haben wir drei Wochen, in denen wir viel aufarbeiten werden.“

Cayetana López Rey: „Das war ein sehr physisches Match. Gegen Aachen hat man es immer schwer, die Mannschaft fightet um jeden Ball. Wir haben gut geblockt, viel verteidigt und zeitweise auch gut angenommen, dann aber nicht verstanden, gute Phasen bzw. Vorsprünge bis zum Ende auszuspielen. Daraus müssen wir lernen.“

TERMINE – 1. Volleyball Bundesliga Frauen

28.11.2025 (Freitag, 19:00 Uhr)
VfB Suhl Lotto Thüringen – VCW
Suhl, Sporthalle Wolfsgrube

6.12.2025 (Samstag, 18:00 Uhr)
VCW – USC Münster
Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit

Neue Information zu zwei weiteren VCW-Doppelspieltagen
Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit

11.1.2025 (Sonntag)
17:30 Uhr: VCW (Profis) – Ladies in Black Aachen
14:00 Uhr: VCW 2 – proWIN Volleys TV Holz

14.2.2025 (Samstag)
17:15 Uhr: VCW (Profis) – VfB Suhl Lotto Thüringen
20:15 Uhr: VCW 2 – SSC Freisen

VCW-Tickets + Preise, 1. Volleyball Bundesliga Frauen hier

Weitere News - 1. Volleyball Bundesliga Damen