VCW misst sich mit Deutschem Meister
Was geht am Samstagabend im Nordosten Deutschlands? Ab 18:00 Uhr will sich der VC Wiesbaden in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen beim amtierenden deutschen Meister SSC Palmberg Schwerin beweisen. Die Mannschaft von Chefcoach Tigin Yağlioğlu und den Co’s Christian Sossenheimer und Marcel Frisch zeigte zuletzt gegen den USC Münster (3:2) und auch bei der 0:3-Niederlage gegen Allianz MTV Stuttgart gute Performances und hofft nun auf eine erneute Steigerung. Schwerin tat sich bisher in dieser Saison nicht ganz so leicht wie erwartet.
Die Niederlagen gegen den USC Münster zum Saisonauftakt (2:3) und gegen den VfB Suhl Lotto Thüringen am 14.12.2025 (1:3) hatte man in Mecklenburg-Vorpommern nicht eingeplant. Gegen Münster ist das Team von Felix Koslowski in der laufenden Saison mittlerweile dreimal angetreten. Im Zoi DVV-Pokal war man besser vorbereitet: Mit 3:2 konnte man die Green Kalinen im Viertelfinale bezwingen (ehe dann gegen Stuttgart im Halbfinale nach dem 0:3 das Pokal-Aus besiegelt war). Am 17.12. dann das erneute Bundesligatreffen gegen den USC: Den ersten Satz bog die SSC-Truppe nach Rückständen am Ende doch noch herum (25:22), ehe sie dann im zweiten Abschnitt die Zügel ordentlich anzog (25:16). Den dritten und letzten Abschnitt sicherten sich die Schwerinnerinnen mit 25:22 (= 3:0). Als Beste wurde die niederländische Außenangreiferin Helena Kok (10 Punkte) ausgezeichnet; 13 Punkte steuerte Diagonale Mia Kirchhoff bei. Der SSC scheint also wieder in der Spur und bereitet sich seit Donnerstag mit Elan auf den Samstagsgast aus Hessen vor.
VCW-Coach Tigin Yağlioğlu sieht seine Mannschaft in der Palmberg Arena durchaus nicht chancenlos. Er hatte am vergangenen Samstag gegen Allianz MTV Stuttgart – ungeschlagener Tabellenführer mit makelloser Satzbilanz – unerwartet seinen Matchplan aufgeben müssen, nachdem sich Außenangreiferin Pleun van der Pijl beim Aufwärmen leicht verletzt hatte. Trotz vieler ad-hoc-Umstellungen wusste seine Mannschaft die 1.504 Heimzuschauer streckenweise zu begeistern. Das junge Team sammelte auch in diesem Match wieder wertvolle Erfahrungen und konnte Selbstvertrauen tanken, immerhin hatte man dem hohen Favoriten in drei spannenden Sätzen 60 Punkte abgetrotzt. Der VCW brennt nun darauf, sich gegen Schwerin zumindest mit Satzgewinn zu belohnen. In der Saison 2024/2025 war das in den drei Spielen nicht gelungen; im November 2024 schaffte man beim 0:3 immerhin 61 eigene Punkte. Beide Mannschaften laufen in dieser Saison in anderer Besetzung auf.
Personalien + Statistik
Mit 13 Meistertiteln, acht DVV-Pokalsiegen und vier Supercup-Triumphen zählt der SSC Palmberg Schwerin zu den Rekordhaltern im deutschen Volleyball. Die Mannschaft ist fester Bestandteil der europäischen Volleyballszene. In der CEV Volleyball Champions League gab es am 2.12.2025 einen Fünfsatzerfolg in Bulgarien bei Maritza Plovdiv.
Mit Leana Grozer spielt das größte deutsche Angriffstalent in Schwerin. Die 18-Jährige verfügt angesichts ihrer vergleichsweise „bescheidenen“ Größe (1,80 Meter) über beachtliches Sprungvermögen; sie wurde in der laufenden Liga-Saison zweimal als Beste mit Gold ausgezeichnet. Britte Mayke Stuut (Niederlande) gilt es im Mittelblock zu foppen – bei ihrer Länge von 1,98 Metern kein Kinderspiel. Schwerin hat sich in dieser Saison die Dienste dreier Spielerinnen vom USC Münster gesichert: Mittelblockerinnen Luisa van Clewe und Marije ten Brinke (Niederlande) sowie Diagonale Mia Kirchhoff. Von Suhl kam Diagonale Anna Artyshuk, die sich wie Grozer zweimal die „goldene“ Kette umhängen durfte.
Schwerin ist in allem Elementen gut aufgestellt bzw. erfolgreich – auch ohne absolute Top-Platzierung im Liga-Ranking „alle Spielelemente“. Hier rangiert „Mitte“ Britte Mayke Stuut an geteilter 12. Stelle. Wiesbadens Diagonale Jimena Fernández Gayoso liegt auf dem 5. Platz, sie startet freilich auf ihrer Position ungleich mehr Angriffsschläge. Schwerins „Mitte“ Luisa van Clewe ist auch beim Service („Quote Aufschlagpunkte“) zu beachten (2. im Liga-Ranking); Jimena Gayoso ist auch hierbei Wiesbadens Effektivste (11. Platz, geteilt). Marije ten Brinke macht im Schnitt einen Punkt pro Satz (20 gespielte Sätze; 2. Rang); Wiesbadens Laura Broekstra war nach 31 Sätzen für 0,6 Punkte gut (3. Rang).
Ausblick
Nach dem schweren VCW-Auswärtsspiel im hohen Nordosten Deutschlands steht in diesem Jahr noch ein Heimspiel in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit an: Am 27.12.2025 (18:30 Uhr) wollen die Hessinnen dann vor hoffentlich vollen und wieder sehr lauten Rängen die Fans nachträglich mit einem Sieg beschenken. Dann reist mit den ETV Hamburger Volksbank Volleys der dritte von drei Liga-Neulingen an. Zur Erinnerung: Die Skurios Volleys Borken und die Binder Blaubären TSV Flacht mussten nach 0:3-Niederlagen in der hessischen Landeshauptstadt die Heimreise antreten.
(Text: Sabine Ursel)
STATEMENTS
Tigin Yağlioğlu: „Auch wenn unser nächster Gegner einige unerwartete Ergebnisse eingefahren hat, ist es am Ende des Tages immer noch der SSC Palmberg Schwerin. Wir treffen auf ein neu formiertes, junges, aber dennoch erfahrenes Team. Wie wir auch ist Schwerin noch im Findungsprozess. Die Rollenverteilung ist freilich klar: Der SSC verfolgt ambitionierte Ziele, aber wir glauben an unsere Chancen. Wir können befreit und mutig aufspielen. Vielleicht nutzen wir in kritischen Phasen das Momentum, was uns gegen Stuttgart nicht ganz gelungen ist. Ziel ist, nicht bloß mitzuspielen, sondern das Geschehen eine Weile lang auch zu kontrollieren.“
Dagmar Boom (Niederlande, Außenangriff): „Ich bin voller Vorfreude. Wenn wir unseren Matchplan beibehalten können, haben wir durchaus Chancen zu überraschen. Es gilt smart zu agieren, Risiko zu nehmen und bestmöglich zu verteidigen. Wichtig ist zudem, in entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen zu treffen, und das gelingt uns immer besser.“
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TERMINE – 1. Volleyball Bundesliga Frauen
27.12.2025 (Samstag, 18:30 Uhr)
VCW – ETV Hamburger Volksbank Volleys
Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit
VCW-Doppelspieltage
Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit
11.1.2026 (Sonntag)
17:30 Uhr: VCW (Profis) – Ladies in Black Aachen
14:00 Uhr: VCW 2 – proWIN Volleys TV Holz
14.2.2026 (Samstag)
17:15 Uhr: VCW (Profis) – VfB Suhl Lotto Thüringen
20:15 Uhr: VCW 2 – SSC Freisen











