0:3 - DSC eine Nummer zu groß
Lange Anreise, kurzes Spiel: Für den VC Wiesbaden gab es in Sachsen nichts zu holen. Vor der Partie war klar, dass die Hessinnen eine herausragende Leistung benötigen würden, um dem Meisterschaftsaspiranten der 1. Volleyball Bundesliga Frauen in Verlegenheit zu bringen. Aber dann gelang in der Margon Arena nur wenig von dem, was man sich vorgenommen hatte. Der Dresdner SC dagegen agierte bemerkenswert dominant. Nach 69 Minuten war die Partie bereits vorbei – die Mannschaft von Chefcoach Tigin Yağlioğlu fuhr nach einem deutlichen 0:3 (16:25, 17:25, 16:25) enttäuscht heim.
Dabei hatte es mit einer 2:0-Führung gut begonnen. Aber: Nach schon nach wenigen Minuten stand es 2:8. Die 19-jährige Japanerin Miku Akimoto hatte den Ball achtmal wuchtig und vor allem fehlerlos von der Aufschlaglinie ins Feld gebracht. Und auch im Angriff hinterließ ihr Team mächtig Eindruck. Beim 10:20 gelangen dem VCW immerhin einmal vier Punkte in Serie, was DSC-Coach Alexander Waibl zum Anlass nahm, bei den Seinen einen Tick mehr Konzentration anzumahnen. VCW-Angreiferin Pleun van der Pijl vermochte den ersten von neun Dresdner Satzbällen noch abzuwehren, aber dann war der Abschnitt mit 16:25 weg.
Im zweiten Satz hielt der VCW etwas besser mit (3:3, 5:10), fand aber auch hier keine überzeugenden Lösungen, um sich über einen längeren Zeitraum hinweg Respekt zu verschaffen Die Dresdnerinnen spielten schnell, zielten gut und trafen immer wieder die ungedeckte Fläche (8:14, 12:19). Beim Stand von 14:20 und 16:24 wieder einmal Servicefehler des VCW. Erneut war es Pleun van der Pijl, die den Jubel der Gastgeberinnen zunächst hinausschieben konnte, aber der siebte DSC-Satzball saß dann (17:25). Nun lag der VCW 0:2 hinten.
Der dritte Satz war noch der beste des VCW an diesem Abend, aber auch hier vermochte man kein Feuerwerk zu zünden. Der Gastgeber ließ sich auch bei vergleichsweise „engem“ Verlauf nicht wirklich einschüchtern (6:7, 10:12, 13:18). Bezeichnenderweise besiegelte ein Servicefehler (Marlene Rieger) die Niederlage des VCW (16:25 = 0:3) an diesem Abend vor 2.587 Zuschauern in der Margon Arena, die auf wundersame Weise einmal nicht ausverkauft war. Immerhin war es das erste Heimspiel ihres Teams in dieser Saison.
Generelle Beobachtungen + Personalien
Lange Ballwechsel gab es an diesem Abend nicht. Auch das Fehlen von DSC-Außenangreiferinnen Lorena Lorber Fijok (Slowenien) spielte dem VCW nicht in die Karten. Der Dresdner Kader ist auch in der Breite sehr gut aufgestellt. Die Hessinnen hatten über lange Strecken hinweg Annahmeprobleme, was logischerweise den Aufbau erschwerte. Es gelang nicht wie erhofft, den Sächsinnen das eigene System aufzuzwingen. Der gegnerische Block hatte sich rasch auf zuweilen mutlose VCW-Angriffe eingestellt. Waibls Truppe kam auf 13 Blockpunkte (allein fünf durch Außen Jette Kuipers), der VCW auf vier. Die Zahl der Aufschlagfehler war auf beiden Seiten in etwa gleich hoch, aber der DSC erzielte immerhin neun Asse. Wiesbaden gelang das nur zweimal durch Außenangreiferin Dagmar Boom.
Kapitänin und Libera Rene Sain nahm ohne rechte Freude ihre silberne MVP-Medaille in Empfang. DSC-Diagonale Marta Kamēlija Levinska (Lettland) holte die ihre in Gold ab. Tigin Yağlioğlu wechselte mehrfach, u.a. auch im Zuspiel. Ihre ersten Einsatzminuten in dieser Saison sammelte Libera Lilly Bietau. Noch nicht zum Einsatz kam die vom SC Potsdam gekommene Jovana Dordević. Beide 19-jährigen Talente haben das Spielrecht für den VCW 2, trainieren bei den Profis und komplettieren den Kader fortan zuweilen bei Spielen in der 1. Bundesliga.
Während der DSC in der Englischen Woche jetzt vor zwei Hammerbegegnungen gegen Allianz MTV Stuttgart und den SSC Palmberg Schwein steht, kann sich der VC Wiesbaden schon am Dienstag (28.10.2025, 19:30 Uhr) in der eigenen Halle gegen Schwarz-Weiß Erfurt neu justieren. Am kommenden Samstag (1.11.2025, 20:00 Uhr) empfängt man dann die Binder Blaubären TSV Flacht.
Statistik
Zuspiel: Sanne Konijnenberg (Niederlande; 2 Punkte), Hanna Weinmann (-) – Außenangriff: Pleun van der Pijl (Niederlande; 8), Cayetana López Rey (Spanien; 6), Dagmar Boom (Niederlande; 5),– Mittelblock: Laura Broekstra (5), Marlene Rieger (1), Hannah Clayton (USA; -) – Diagonal: Jimena Fernández Gayoso (Spanien; 8) – Libera: Rene Sain (Kroatien), Lilly Bietau. Nicht eingewechselt: Jovana Dordević
Beim DSC trafen vier Athletinnen dreistellig: Miku Akimoto (14), Jette Kuipers und Marta Kamēlija Levinska (je 12) sowie Mette Marleen Pfeffer (10).
STATEMENT
Tigin Yağlioğlu: „Der Gegner war uns heute in allen Belangen überlegen, hat äußerst druckvoll agiert und gut verteidigt. Wir waren teilweise zu wild. Mit dieser neuen Formation haben wir das erste Mal gegen einen Meisterschaftskandidaten gespielt, auch daraus lernen wir wieder eine Menge. Es gibt keinen Grund, die Köpfe hängen zu lassen. In ein paar Monaten wird unsere Performance auch gegen einen so starken Gegner besser sein. Jetzt konzentrieren wir uns auf den kommenden Dienstag gegen Erfurt.“
Hinweis zum VCW-Heimspiel am 28.10.2025
Das VCW-Spiel am 28. Oktober 2025 (19:30 Uhr) gegen Schwarz-Weiß Erfurt steht unter dem besonderen Thema der Brustkrebsvorsorge und -aufklärung. Gemeinsam mit regionalen Organisationen und der Onkologie des St. Josefs-Hospitals Wiesbaden setzt der Club im Rahmen des internationalen Pinktober-Monats ein starkes Zeichen. Die Hessinnen werden in pinken Auswärtstrikots auflaufen – ein Novum in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit. 2 Euro pro verkauftem Ticket gehen an die Krebshilfe.
TERMINE – 1. Volleyball Bundesliga Frauen
28.10.2025 (Dienstag), 19:30 Uhr
VCW – Schwarz-Weiß Erfurt
Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit
NEU: Doppelspieltag in Wiesbaden (Tickets hier)
Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit
1.11.2025 (Samstag)
16:30 Uhr: VCW 2 – TSV TB München (2. Volleyball Bundesliga Frauen Süd)
20:00 Uhr: VCW (Profis) – Binder Blaubären TSV Flacht
DVV-Pokal, Achtelfinale
8.11.2025 (Samstag), 18:30 Uhr
VCW – Ladies in Black Aachen
Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit
VCW-Tickets + Preise, 1. Volleyball Bundesliga Frauen hier
Text: Sabine Ursel | Foto: Leo Ziems











