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Kraftakt auf und neben dem Spielfeld – VC Wiesbaden II startete in die Saison

Nach verpasstem Saisonstart gegen Holz und phantastischem Auswärtssieg gegen Neuwied empfängt VC Wiesbaden II am Doppelspielwochenende SV Lohhof und VCO Dresden.

Schon im Vorfeld forderte der Start in die neue Saison viel Kraft und Aufwand. In zahlreichen Online-Sitzungen erarbeitete sich die Volleyball Bundesliga zusammen mit den Vereinen ein umfangreiches Hygienekonzept, mit dem ein Spielbetrieb vorstellbar wurde. Hallen mussten vermessen werden, mögliche und erforderliche Abstände, Laufwege, unterschiedliche Zonen für Spieler, Helfer, Presse, Zuschauer und dann der tägliche Kontrollblick auf die Neuinfektionszahlen.

Weitestgehend abgeschirmt davon bereitete sich auch der neue Kader des VC Wiesbaden II vor. Zuspielerin Pauline Schultz wurde vereinsintern an die 1. Bundesliga abgegeben, so dass Chiara Fach das Kommando über die Schaltzentrale übernommen hat. Sie erhält Unterstützung durch den ersten Neuzugang aus der vereinseigenen Nachwuchsförderung: Pauline Bietau. Mit Pauline kam auch Außenangreiferin Lara Erdmann und Mittelblockerin Marie Zehentner sowie Libera-Talent Emma Burda, die nun Erfahrungen in der 2. Bundesliga sammeln. „Damit macht unsere Ausbildungskonzeption beim VC Wiesbaden für den Leistungsnachwuchs in der Bundesliga einen großen Schritt nach vorne“, meint Teammanager Niels Hoffmann, „schon in der letzten Saison waren vereinzelt Spielerinnen des Zweitligakaders vom Erstligakader angefordert worden und nun haben wir vier junge Talente aus dem Nachwuchsförderprogramm in die 2. Bundesliga ziehen können“. Sehr erfreulich ist auch, dass es Außenangreiferin Paula Hötschl von den Roten Raben in das Rhein-Main-Gebiet verschlagen hat und sie unter den vier Zweitligisten Wiesbaden für ihre neue Volleyball-Heimat wählte. „Damit hat vor allem Laura Rodwald Entlastung bekommen, die bisher sehr viel Verantwortung übernehmen musste“, freut sich Coach Raimund Jeuck, „und natürlich eröffnet das auch neue strategische Optionen“. Und last but not least kehrte auch Lea Willius zum VC Wiesbaden zurück.

Die letzte Saison musste vorzeitig und für den VCW zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt angebrochen werden, da die Mädels nur noch Spiele vor sich hatten, die alle noch weitere Punkte erwarten ließen. Zudem wäre Laura Rodwald nach einer Verletzung gerade wieder einsatzbereit gewesen. „Die Mädels hatten aber in der Saison ihre sehr positive Entwicklung gespürt und auch erlebt, dass ihr Spiel nicht zwingend von Laura Rodwald abhängt“, hält Coach Raimund Jeuck fest, „Daran wollen wir anknüpfen“.

Natürlich bedeutet es eine besondere Anstrengung, sechs neue Spielerinnen in ein Team zu integrieren und den Wegfall von vier Spielerinnen zu kompensieren. Zusammen mit dem Brimborium rund um Corona und die zahlreichen neuen Abläufe, an die man sich ebenfalls erst gewöhnen muss, war das Team vor dem Saisonauftakt insgesamt wohl zu nervös. So missglückte der Saisonstart am 19.09.2020 gegen die ProWin Volleys TV Holz und die Wiesbadenerinnen mussten sich in eigener Halle gegen beherzt aufspielende Gäste, die insgesamt ein schon geschlosseneres Bild abgaben, nach Sätzen überraschend deutlich mit 0:3 (25:27, 20:25 und 22:25) geschlagen geben; die Punktezahlen zeigten aber, wie dicht die Wiesbadenerinnen dran waren und dass eigentlich nur ein „Schippchen“ fehlte.

Das dachte sich das Team unter Captain Laura Rodwald auch, rückte die Krone zurecht und putzte im zweiten Spiel am 27.09.2020 auswärts in der Deichstadt den VC Neuwied 77 mit 3:1 vom Feld (25:19, 25:20, 17:25, 25:23). „Das ging runter wie Öl“, freute sich Captain Laura Rodwald, „seit Jahren kamen wie immer näher an die Klasse von Neuwied ran; schon letzte Saison fehlte nur noch ein Quäntchen und wir hätten sie bezwungen und jetzt war es soweit!“ – „Laura musste damals verletzt das Spiel von der Seitenlinie aus beobachten, konnte kaum eingreifen und trotzdem musste man sie fast draußen festtackern“, erinnert sich Raimund Jeuck.

Nun steht das Doppelspielwochenende an. Am Samstagabend, 19:00 Uhr, empfangen die Mädels den SV Lohhof, der sensationell in die Saison gestartet ist und sich daher an der Tabellenspitze wiederfindet. Am Sonntagnachmittag, 16:00 Uhr, ist dann der VCO Dresden zu Gast. Leider müssen die Mädels auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten, da der VC Wiesbaden in Anbetracht der stetig ansteigenden Neuinfektionszahlen am Freitag vorsorglich entschieden hat, bei allen Vereinsspielen keinerlei Zuschauer zuzulassen. „Ein harter Schnitt, auch für unsere Mädels, denen das Publikum immer ‚der siebte Mitspieler auf dem Feld‘ ist, aber wir haben in der 2. Bundesliga bereits erste Positiv-Fälle und um sowohl Zuschauer als auch den Ligabetrieb insgesamt möglichst wenig zu gefährden, haben wir uns für den bedauerlichen, aber wichtigen und richtigen Schritt entschieden“, erklärt Teammanager Niels Hoffmann, „wir hoffen baldmöglichst wieder mit Zuschauern zu spielen und arbeiten mit Nachdruck an einer Streaming-Lösung.“

Los geht es am Samstag, 10.10.2020, Halle am 2. Ring, mit Spielbeginn um 16:00 Uhr, leider ohne Zuschauer.