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Gelingt gegen Novara noch die Sensation?

Novara – Suhl – Novara – Münster, und das in zehn Tagen: Die Athletinnen des VC Wiesbaden gehen derzeit durch ein Stahlbad und Wechselbad der Gefühle zugleich. Auf die knappe Niederlage (1:3) im Halbfinalhinspiel des CEV Volleyball Challenge Cups bei Igor Gorgonzola Novara am vergangenen Mittwoch folgte die enttäuschende Niederlage (1:3) beim VfB Suhl Lotto Thüringen am Samstag; dort hätte man nach der Sanktionsentscheidung der Volleyball Bundesliga mit Punktabzügen für beide Teams noch die Chance auf den fünften Tabellenplatz zum Abschluss der Hauptrunde gehabt. Nun startet man am kommenden Samstag (17:00 Uhr) daheim gegen den USC Münster in die Zwischenrunde der B-Gruppe, in der bis Mitte März zwei Spiele mehr als in Gruppe A zu bestreiten sind. Daran lässt sich nichts ändern, wohl aber an der internationalen Gemengelage. Wenn am Mittwoch (7. Februar, 19:30 Uhr) Igor Gorgonzola Novara zum Rückspiel in die Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit kommt, hat der VCW die Chance, seinen Weg in Europa mit Platin zu pflastern – wenn es dem Team gelingt, dem hochfavorisierten Gast mit einer durchgehend konzentrierten Leistung doch noch den Wind aus den Segeln zu nehmen.

„Golden Set“?

Um ins Finale des CEV Challenge Cups einzuziehen, müsste der VCW am Mittwoch zunächst ein 3:0 oder 3:1 gegen Novara vorlegen, dann ginge es zumindest in einen entscheidenden Kurzsatz, den „Golden Set“. Dass der VCW den kann, hat die Mannschaft gegen Galatasaray Daikin Istanbul bewiesen, als man die Türkinnen am 6. Dezember in der heimischen Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit nach 145 epischen Minuten aus dem Wettbewerb warf – eine turbulente Partie, die als „Sieg des Jahrzehnts“ in die Clubchronik eingegangen ist. Danach wurde bekanntlich auch noch mit PAOK Thessaloniki ein weiterer Vertreter eines weltbekannten Clubs im Viertelfinale bezwungen.

Hinspielkrimi in Novara

Im ersten Halbfinalmatch bei Novara überraschten die Hessinnen vor allem im ersten Satz. Bevor sich der selbstbewusste italienische Favorit eingegroovt hatte, stand bereits ein 25:21 für den Gast auf der riesigen interaktiven Anzeigetafel im Pala Igor, in dem sich rund 1.000 Zuschauer versammelt hatten. Und die hatten sich recht kleinlaut beim Stand von 22:14 im zweiten Satz für den VCW schon auf das 0:2 ihres Teams eingestellt. Doch dann nahm das Drama seinen Lauf: Wiesbaden verlor den roten Faden. Novara holte Punkt für Punkt auf und schnappte sich diesen Abschnitt noch mit 30:28. Das zu verarbeiten war nicht leicht, und so gab der VCW auch den dritten Satz mit 17:25 ab. Im vierten Abschnitt hatte Tanja Großer schon auf 19:15 gestellt – aber wieder zeigte ihre Mannschaft Nerven. Am Ende überwog die Cleverness des ehemaligen Champions-League-Siegers (2019), der aus VCW-Sicht auch erheblich von fragwürdigen Entscheidungen der Schiedsrichter profitiert hatte. Dennoch: Wiesbaden verkaufte sich im italienischen Piemont teuer und sucht nun nach den Lösungen, um die prominente Nationalspielerformation um Spielerinnen wie Vita Akimova (Russland; Außenangriff, 1,97 Meter) und Sara Bonifacio (Mittelblock) zu überraschen. Beide Athletinnen erzielten im Hinspiel 24 bzw. 16 Punkte.

Aktuelles über Novara

Volley Novara hat über alle Wettbewerbe hinweg eine Bilanz von 27 Siegen und nur vier Niederlagen. Nach dem 3:1 gegen den VCW wurde mit gleichem Ergebnis am 4. Februar der Tabellenvorletzte Honda Olivero S. Bernardo Cuneo geschlagen. MVP wurde Zuspielerin Francesca Bosio. Die meisten Punkte machten Vita Akimova (21), Gréta Szakmáry (Außenengriff; Ungarn) sowie Anna Danesi (Mittelblock; je 12) und Außenangreiferin Anne Buijs (11; Niederlande). Wie schon gegen den VCW als 2. Libera auf der Spielerliste: Caterina Bosetti, 30-jährige, international hochdekorierte Außenangreiferin, die schon 2014/2015 für Galatasaray Istanbul auflief und bereits das zweite Mal einen Vertrag mit Novara geschlossen hat.

Die Coaches

An der Seitenlinie werden am Mittwoch und auch während der folgenden vier VCW-Spiele wieder die Co-Trainer Christian Sossenheimer und Daniel Ramirez verantwortlich zeichnen. Chefcoach Benedikt Frank muss nach seinem Patellesehnenriss weiter pausieren. Die Novara-Mannschaft wird von Chefcoach Lorenzo Bernardi betreut, der als Spieler und Trainer unzählige Medaillen einheimsen konnte und im Jahr 2000 bereits mit dem Verdienstorden der Italienischen Republik ausgezeichnet wurde.

STATEMENTS

Christian Sossenheimer (Coach): „Wir hatten uns schon im Hinspiel das Ziel gesetzt, mit Novara zu konkurrieren. Das haben wir über weite Strecken auch geschafft, was den Gegner sicher auch überrascht hat. Das Wissen nehmen wir natürlich mit ins Rückspiel. Mal sehen, ob sie uns wieder einen Spalt breit die Tür öffnen. Dann müssen wir allerdings dieses Mal voll da sein und auch durchgehen. Klar ist, dass wir wieder aus der Underdog-Position heraus starten, aber man sagt uns ja auch nach, dass wir eine Wundertüte seien … wir freuen uns jedenfalls sehr, nochmal gegen eine solche Mannschaft kämpfen zu können.“

Jaidyn Blanchfield (VCW-Außenengriff): „Wir waren nach dem Match in Novara sehr enttäuscht, weil wir zunächst einen super Start hingelegt hatten. Dann hat der Gegner aber in der Crunchtime im Gegensatz zu uns schlichtweg keine entscheidenden Fehler mehr begangen. Wir haben aber aus dem Spiel und auch aus dem verlorenen Match gegen Suhl wieder viel gelernt. Am Mittwoch haben wir nun nochmal die Chance, uns auf höchstem Niveau zu beweisen. Dass wir mit dem Handicap einer Niederlage starten, ist für mich absolut kein Hemmnis. Wenn wir unsere beste Performance bieten, dann ist noch alles drin. Dafür will ich vor unserem super Publikum alles geben!“

Christopher Fetting (VCW-Geschäftsführer): „Alles, was jetzt noch kommt, ist eine mega Draufgabe auf unsere großartigen internationalen Performances. Wir haben bis jetzt schon viel mehr erreicht als uns die meisten Beobachter zugetraut haben. Wichtig ist, dass wir am Mittwoch im Kopf voll da sind. Wir müssen es schaffen, nach kleinen Durststrecken, die es sicher gegen so einen Gegner geben wird, wieder Energie freizumachen. Dabei können uns unsere frenetischen Zuschauer helfen. Wir sind auch am Vorabend des Spiels fast schon wieder ausverkauft – es gibt 25 Stunden vor dem Match nur noch 100 Tickets. Das zeigt, welches Potenzial unser Sport und unser VCW bietet.“

NÄCHSTE TERMINE

CEV Volleyball Challenge Cup | Halbfinale

Rückspiel
7. Februar 2024 (Mittwoch, 19:30 Uhr): VCW – Igor Gorgonzola Novara
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)

Livestreaming (+ on-Demand):
www.sportdeutschland.tv

1. Volleyball Bundesliga Frauen - ZWISCHENRUNDE

10. Februar 2024 (Samstag, 17:00 Uhr): VCW – USC Münster
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)

14. Februar 2024 (Mittwoch, 19:00 Uhr): Rote Raben Vilsbiburg – VCW
(Vilsbiburg, Ballsporthalle)

17. Februar 2024 (Samstag, 19:00 Uhr): VCW – Ladies in Black Aachen
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)

Die Spiele werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform Sport1 extra und auf DYN übertragen.

Tickets: www.vc-wiesbaden.de/tickets