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Schwerer Abschluss zum Jahresanfang

VC Wiesbaden II unterliegt dem neuen Tabellendritten VV Grimma im letzten Hinrundenspiel mit 3:1 und bleibt auf einem guten sechsten Tabellenplatz.

Es war, wie erwartet, eng und der verdiente Sieg geht an VV Grimma. Sie waren am gestrigen Sonntag einfach die bessere Mannschaft – und das im Wortsinn.
Eigentlich ist nichts dabei, als Sechstplatzierter gegen den Viertplatzierten zu verlieren, also das Unterliegen abhaken und die nächsten Spiele in den Fokus rücken. Und doch: ein leicht schaler Nachgeschmack bleibt, denn die Wiesbadenerinnen liefen ihrem bisherigen Leistungsniveau hinterher. Da wäre mehr drin gewesen und so wurde es leider nicht die Nagelprobe, die sich der ein oder andere von diesem Spiel erwartet hatte.

Raimund Jeuck konnte mit fast vollständiger Truppe antreten, allein Isabell Heppner fehlte. Doch hatte man den Eindruck, dass die Wiesbadenerinnen nicht vollständig waren – zumindest nicht bei der Sache. Grimma startete mit einer 3:0 Führung im ersten Satz, so dass Trainer Jeuck bereits zum ersten Weckruf einer ersten taktischen Auszeit greifen musste. Das schien gewirkt zu haben, denn die Hessinnen kamen wieder heran, holten den Ausgleich und erreichten zuerst die technische Auszeit. Das weitere Spiel gestaltete sich offen und bis 20:19 aus Wiesbadener Sicht rangen beide Teams Kopf an Kopf. Knapp konnten die Wiesbadener Mädels, die auf der Zielgerade einen Endspurt einlegten, den ersten Satz mit 25:21 für sich entscheiden.

Doch der erste Satz hatte bereits eine fehlende Homogenität in der Wiesbadener Mannschaft erkennen lassen. Dass die Spielerinnen nebeneinander her statt miteinander gespielt hätten, wäre eine etwas überspitzte Zusammenfassung, doch schien erstaunlich, wie eine kurze Weihnachtspause doch offenbar aus dem gemeinsamen Tritt kommen lässt.

Der zweite Satz vertiefte diesen Eindruck. Viele unnötige Fehler mischten sich in das wiesbadener Spiel sowohl im Angriff als auch in der Feldabwehr. Und so mussten die Gastgeber rasch einem 7:14 Rückstand hinterher rennen. Eine tolle Visitenkarte hinterließ hierbei Helena Heinrich, die das schnelle Zuspiel von Pauline Schultz aufgreifen und so einige wertvolle Punkte beisteuern konnte. Dennoch konnte Grimma eigentlich ungefährdet diesen zweiten Satz mit 25:16 für sich entscheiden.

Grimma hatte sich, durch Trainer Ronny Lederer gut eingestellt, als Mannschaft gefunden, spielte kompakter und fand bei Wiesbaden allzu oft eine Lücke, so dass auch der dritte Satz mit 25:12 deutlich an Grimma gehen musste.

Die Gäste waren in Schwung gekommen und legten auch im vierten Satz einen Vorsprung von 4:10 und 6:11 vor. Nun aber blitzte etwas von der zuletzt so markanten Willensstärke und Zähigkeit der Wiesbadenerinnen auf; sie hatten beschlossen, dieses Spiel noch nicht abzugeben und starteten – vom Publikum vehement unterstützt – eine Aufholjagd, bei der auch plötzlich vieles wieder glückte: Sehenswerte Aufschläge, schlaue Angriffe, einige Blockpunkte und ein besseres Zusammenspiel. So konnte der Abstand auf 10:13 und schließlich sogar 23:24 verkürzt werden – der Tie Break schien in greifbarer Nähe. Doch Grimma machte verdient den Sack zu, holte sich den fehlenden Punkt zum 25:23 Satzgewinn und gewann das Spiel 3:1. Als MVP’s wurden jeweils die Zuspielerinnen, Julia Eckelmann (VV Grimma) und Pauline Schultz (VC Wiesbaden II) ausgezeichnet.

„Grimma war heute die bessere Mannschaft“, räumte Trainer Raimund Jeuck ein, „während wir es nicht geschafft haben, als ‚Mannschaft‘ miteinander zu spielen, um den Kampf gegen so eine Mannschaft wie Grimma aufnehmen zu können.“

Es bleibt zu hoffen, dass die Wiesbadener Mädels rasch den Weg zurück zum bisherigen, gemeinsamen Leistungsniveau als Team finden und sich auf das zurückbesinnen, was sie in den letzten Minuten des Spiels wieder zeigen konnten.

Als nächstes steht am 18.1. das „Hessenderby“ auswärts gegen Waldgirmes an und am 26.1. das Spiel gegen den sehr erfolgreichen Aufsteiger Dingolfing, bevor dann erst wieder am 1.2. Sonthofen zuhause empfangen werden kann. Los geht es in Wiesbaden wieder am 1.2.2020 zur gewohnten Zeit um 16:00 Uhr allerdings – Achtung – in der Halle am Platz der Deutschen Einheit!