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Wiesbaden ist Vize-Pokalsieger: VCW verliert Endspiel gegen Dresden

2018 03 04 dvv pokalfinale vcw dresden foto detlef gottwald webDie Bundesliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben das Endspiel um den DVV-Pokal mit 0:3 (21:25, 22:25, 18:25) gegen den Dresdner SC verloren. 11.354 Zuschauer, davon 1.150 VCW-Fans, erlebten in der Mannheimer SAP Arena ein engagiertes Wiesbadener Team, aber einen noch stärkeren DSC.

Im ersten Satz waren den Hessinnen die Nervosität und der Respekt vor der großen Kulisse deutlich anzumerken. Erst in der zweiten Satzhälfte kämpfte sich Wiesbaden an die in Führung liegenden Dresdner heran und wurde zunehmend selbstbewusst. Beim Stand von 20:21 aus VCW-Sicht nahm die Partie richtig Spannung auf. Jedoch gelang dem VC Wiesbaden nicht mehr der Satzgewinn. Dresden sicherte sich den Durchgang mit 25:21.

Der zweite Satz begann mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit leichten Vorteilen für die Sachsen. Dresden hielt einen Zwei-Punkte-Vorsprung hartnäckig. Der DSC war im Block gut auf Wiesbaden eingestellt und machte den Hessinnen so das Leben nicht leicht. Aber der VCW hielt stets dagegen und ließ sich nicht entmutigen. So gelang dem Team von Dirk Groß zunächst der Ausgleich und schließlich die umjubelte 15:14-Führung. Doch Dresden hatte in der Folge das Glück bei knappen Entscheidungen auf seiner Seite und lag plötzlich wieder 21:17 in Front. Auch wenn Wiesbaden sich nochmal stark heran kämpfte, der DSC entschied den Durchgang mit 25:22 erneut für sich.

Den dritten Satz begannen die Hessinnen mit einem Mannschaftskreis, in dem man sich nochmal gegenseitig Mut zusprach, die Überraschung doch noch zu schaffen. Und der Durchgang begann vielversprechend. Der VCW erarbeitete sich eine 5:1 Führung, die Dresden im Satzverlauf zu 10:10 ausgleichen konnte. Danach spielten die Sachsen ihre ganze Endspielerfahrung aus, sodass Wiesbaden sich bald mit einem Vier-Punkte-Rückstand konfrontiert sah. Zu viel, um dem Durchgang noch eine positive Wendung geben zu können.

VCW-Mannschaftskapitänin Karolina Bednářová war nach der Partie natürlich enttäuscht, aber auch stolz auf die Mannschaft: „Natürlich hätten wir uns wenigstens einen Satzgewinn gewünscht, aber auch wenn wir jetzt traurig sind, es wird der Moment kommen, in dem wir sagen: Wir haben es als junges Team ins Finale geschafft, darauf müssen wir stolz sein.“

„Dresden hat sehr gut gespielt und verdient gewonnen, dazu kann ich nur gratulieren“, kommentierte VCW-Chef-Coach Dirk Groß nach dem Spiel. Natürlich ist meine Mannschaft erstmal frustriert, aber in ein paar Tagen wird das Team realisieren, dass es ein super Event gespielt hat.“ Sowohl Bednářova, als auch Groß dankten im Namen des Teams den über 1.150 Fans, die VCW-Heimspielatmosphäre in die SAP Arena gebracht haben.

Freuen konnte sich der VCW außerdem über die Auszeichnung für Kimberly Drewniok. Sie wurde von den Zuschauern als comdirect Player of the Match gekürt, eine Auszeichnung die mit 1.000 Euro dotiert ist.

Wiesbaden, das dank eines Coups im Halbfinale gegen Stuttgart das Endspiel erreichte, konnte wertvolle Erfahrung für das nun anstehende Hauptrundenfinale sammeln. Am 10. März trifft der VCW vor heimischen Publikum auf die Ladies in Black Aachen.

Ausführlicher Spielbericht:

Die Mannschaft des VC Wiesbaden beginnt beim Pokalfinale in Mannheim mit folgender Aufstellung: Tanja Großer und Karolina Bednářová im Außenangriff, Julia Osterloh und Simona Kóšová im Mittelblock, Kimberly Drewniok als Diagonalspielerin, Irina Kemmsies im Zuspiel und Lisa Stock als Libera.

Das Pokalfinale in Mannheim, das vor der beeindruckenden Kulisse von 11.354 Zuschauern ausgetragen wurde, begann zunächst mit langen Ballwechseln, die die Dresdnerinnen für sich entschieden. Dadurch konnten sie schnell in Führung gehen und so stand es zur ersten Auszeit 6:2. Wiesbaden schien zu Beginn etwas nervös, konnte die starken Angriffe der Dresdnerinnen nicht abwehren und schlug selbst einige Bälle ins Aus. Zur zweiten Auszeit stand es 5:11 für den Dresdner SC, auch dank hervorragender Blockarbeit der Sächsinnen. Trainer Dirk Groß wechselt: Tanja Großer geht, Dora Grozer kommt. Wiesbaden ließ sich nicht abhängen und konnte den Rückstand auf vier Punkte verkürzen. Tanja Großer und Dora Grozer wechseln erneut. Mit einem starken Aufschlag von Tanja Großer konnte der VC Wiesbaden den Rückstand auf drei Punkte verkürzen (13:16). Durch einen Aufschlagfehler der Gegenseite stand es noch 16:18 für Dresden. Die Wiesbadenerinnen blieben weiter dran und kämpften. Sie schienen sich an die Kulisse gewöhnt zu haben und ließen den Rückstand nicht weiter wachsen. Zwei grandiose Angriffe von Tanja Großer hielten den VC Wiesbaden weiter im Spiel, sodass dieser auf einen Punkt Abstand verkürzen konnte. Es stand nun 20:21 für den Dresdner SC. Doch die Sächsinnen ließen sich nicht weiter einschüchtern und hatten den ersten Satzball des Spiels. Wiesbaden konnte diesen zwar noch zwei Mal abwehren, musste sich im ersten Satz jedoch mit 25:21 geschlagen geben.

Der zweite Satz begann zunächst sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften holten abwechselnd ihre Punkte. Doch Dresden konnte sich auch hier wieder durch eine solide Blockarbeit auszeichnen, sodass sie mit drei Punkten in Führung gingen (4:7). Die Volleyballerinnen vom VC Wiesbaden kamen jedoch wieder auf 7:8 Punkte heran und konnten in der Folge auf 11:11 ausgleichen. Dank starker Blockarbeit konnte Wiesbaden erstmals in dieser Partie selbst in Führung gehen. Beide Teams lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Punkte. Doch Dresden konnte sich erneut mit unüberwindbaren Blocks eine Führung von drei Punkten herausarbeiten (16:19). Der DSC zeigte sich weiter stark und konnte mit 17:23 seine Führung ausbauen. Die Wiesbadenerinnen gaben allerdings nicht auf und kamen durch drei Punkte in Folge wieder auf 20:23 heran. Das schien der Mannschaft so richtig Auftrieb zu verliehen, sie setzten die Dresdnerinnen mit 22:23 nochmal unter Druck. Doch diese ließen sich nicht länger beirren und gewannen auch den zweiten Satz mit 25:22.

Der VC Wiesbaden begann den dritten Satz stark und konnte mit 5:1 in Führung gehen und diese auch bis zum 9:4 zur ersten Dresdner Team-Auszeit halten. Doch der Block der Dresdner war an diesem Sonntag einfach zu stark. Auch wenn die Wiesbadenerinnen sich zunächst ihre Führung nicht nehmen ließen – mit einem starken Angriff von Karolina Bednarova stand es 10:8 für Wiesbaden – Dresden fand immer wieder zurück zu alter Stärke und glich zum 10:10 aus. VCW-Chef-Coach Dirk Groß wechselte, brachte Kimberly Drewniok für Dora Grozer zurück ins Spel. Drewniok konnte nach ihrer Einwechslung mit einem starken Angriff, vorbei am Dresdner Block, auch gleich den Punkt zum 12:12 Ausgleich erzielen. Dann holten sich die Dresdnerinnen jedoch wieder die Führung zurück (12:14). Die Sächsinnen zeigten sich weiter blockstark und angriffslustig, sodass deren Führung auf sechs Punkte wuchs (22:16). Dresden schien nun nicht mehr zu stoppen und konnte sich den Matchball erarbeiten. Diesen können die Wiesbadenerinnen zwar noch einmal abwehren, doch müssen sie sich dann im dritten Satz einer sehr starken Dresdner Mannschaft mit 25:18 geschlagen geben. Der Dresdner SC gewinnt somit verdient das Pokalfinale mit 3:0.

Foto: Detlef Gottwald