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VCW: 0:3 gegen fehlerlosen DSC

Nach 79 Minuten war alles vorbei – der VCW musste sich mit 0:3 (21:25, 21:25, 17:25) in der heimischen Halle am Platz der Deutschen Einheit dem Dresdner SC im zweiten Saisonspiel der 1. Volleyball Bundesliga Frauen geschlagen geben. 1.279 Zuschauer sahen einen Gast, der sich kaum Fehler leistete und nach Belieben die Zügel anzog, wenn der VCW sich anschickte, Rückstände zu verkürzen oder auch einmal gleichzog. Eine sichtlich enttäuschte Izabella Rapacz (Diagonal, Polen) nahm schließlich die silberne MVP-Medaille entgegen. Sie hatte es immerhin auf 16 Punkte gebracht. Dresdens bestens aufgelegte Diagonale Grace Elisabeth Frohling (USA) durfte sich die Version in Gold umhängen, auch sie markierte 16 Punkte für ihr gut harmonierendes Team. Wiesbadens Headcoach Benedikt Frank beglückwünschte die Elbestädterinnen und ihren Coach Alexander Waibl dann auch ohne großes Lamentieren.

Frank begann mit der Stammsechs, die am vergangenen Freitag beim knappen 2:3 gegen Allianz MTV Stuttgart noch so beeindruckend performt hatte: Tanja Großer und Jaidyn Blanchfield (beide Außenangriff), Izabella Rapacz (Diagonal), Milana Božić (Zuspiel), Nina Herelová und Rachel Anderson (Mittelblock) sowie Rene Sain (Libera). Im Verlauf des Spiels liefen auch Melissa Langegger (Außenangriff), Jonna Wasserfaller (Mittelblock) und Celine Jebens (Diagonal) auf. Dem VCW fehlte über weite Strecken die nötige Sicherheit in der Annahme. Der Außenangriff mit Tanja Großer (5 Punkte) und Jaidyn Blanchfield (2 Punkte) tat sich schwer gegen die großgewachsenen Dresdnerinnen. Hinzu kamen eine Reihe Eigenfehler, die dem souveränen DSC in die Karten spielten.

Satzverläufe

Den ersten Abschnitt konnte der VCW zumindest bis zur Satzmitte offen gestalten. Erst beim 14:12 für den DSC hatte eines der Teams erstmals einen Zweipunktevorsprung. Der Gast baute die Führung dann aber sukzessive aus (17:13, 19:15, 21:15) und hatte beim 24:18 sechs Satzbälle. Wiesbaden robbte sich nochmal auf 21:24 heran, musste den 1. Satz dann aber mit 21:25 abgeben. Grace Frohling und die 1,91 Meter große Mittelblockerin Tia Naomi Jimerson (USA; 11 Punkte nach drei Sätzen) wussten auf Dresdner Seite schon in diesem Abschnitt besonders zu gefallen.

Auch im zweiten Satz blieb die Frank-Truppe zunächst auf Tuchfühlung (2:2, 4:4), ließ den Gegner dann aber zunächst wieder ziehen (5:8, 7:11, 10:14). Izabella Rapacz brachte wiederholt einige wuchtige Schläge auf der anderen Seite des Netzes unter, aber auch sie konnte den Lauf des DSC nicht lange aufhalten. Nach 15:15 und 16:16 setzte sich die Waibl-Truppe auf 21:16 ab. Benedikt Frank versuchte mit Wechseln (Celine Jebens für Izabella Rapacz, Melissa Langegger für Jaidyn Blanchfield, Pauline Bietau für Milana Božić) nochmal einen Energieschub zu entfachen. Ein satter Zweierblock von Celine Jebens und Nina Herelová war die unmittelbare Folge (17:21). Viel passierte dann auf VCW-Seite allerdings nicht mehr. Auch dieser Satz ging mit 21:25 an den Gast.

Gleiches Bild im dritten Abschnitt: Der VCW hielt das Spiel zunächst offen (3:2, 5:5), lag dann im weiteren Verlauf immer wieder mit ein bis zwei Punkten zurück (7:9, 10:11). Mittelblockerin Rachel Anderson setzte nochmal einen schönen Einerblock zum 11:11, ehe der DSC sich wieder Vorsprünge sichern konnte (15:12, 18:15, 20:15). Mittelblockerin Jonna Wasserfaller wurde für einen Aufschlag eingewechselt, der jedoch im Netz landete. Rachel Anderson markierte an diesem Abend beim 17:23 den letzten Wiesbadener Punkt. 25:17 hieß es am Schluss – damit hatte der DSC ohne große Mühe drei Punkt aus der Fremde entführt.

Fazit: Der VCW hatte nicht seinen besten Tag erwischt und dazu das Pech, auf einen souveränen Gegner ohne Fehl und Tadel zu treffen. Neben den erwähnten Spielerinnen punkteten auf Dresdner Seite u.a. Hester Jasper (Niederlande, Außenangriff; 10) und die Ex-Wiesbadenerin Nathalie Lemmens (Belgien, Mittelblock; 9); 7 Punkte steuerte Jennifer Janiska bei. Beim VCW war Rachel Anderson zweitbeste Scorerin (8 Punkte).

STATEMENTS

Benedikt Frank: „Ich kann das Ganze kurz zusammenfassen: Wir hatten erwartet, dass wir auf Augenhöhe agieren können, das ist uns nicht gelungen. Dresden hat uns durch unfassbar gute Aufschläge nicht ins Spiel kommen lassen. Wir hatten viele Bälle Out-of-System, haben viele Lösungen gesucht, aber nicht gefunden. Der DSC war nicht in allen Elementen besser, aber das Team war einfach gut und hat so gut wie keine dummen Fehler gemacht.“

Milana Božić (Zuspiel): „Wir waren vor unserem ersten Heimspiel vor der großen Kulisse schon aufgeregt, das muss ich zugeben. Wir hatten Selbstvertrauen nach dem Stuttgart-Spiel und wollten das Match daheim genießen. Leider haben wir nicht das zeigen können, wozu wir fähig sind. Meine persönliche Performance im Zuspiel hängt immer auch von der Annahme ab. Ich bin viel umher gelaufen, das sagt einiges aus. Wir wissen jetzt, woran wir noch arbeiten müssen.“

Pauline Bietau (2. Zuspiel): „Der DSC hat einwandfrei aufgeschlagen und uns damit wahnsinnig unter Druck gesetzt. Die Blockerinnen können sich dann gut bewegen, wenn auf der anderen Seite die Annahme nicht gut ist. Und als Folge hat es dann auch der Angriff schwer, besonders gegen großgewachsene Spielerinnen wie die des DSC.“

Nächste Termine

21. Oktober 2023 (Samstag, 18:00 Uhr): Ladies in Black Aachen – VCW
(Aachen, Neuköllner Straße)

28. Oktober 2023 (Samstag, 19:00 Uhr): VCW – SSC Palmberg Schwerin
(Wiesbaden, Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit)

Tickets: www.vc-wiesbaden.de/tickets

Die Spiele werden live und on-Demand auf der Streaming-Plattform Sport1 extra und auf DYN übertragen.