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Hochemotionales Hessenderby der D2

Das Hessenderby VC Wiesbaden 2 gegen TG Bad Soden am 18. Februar versprach spannend zu werden – und war es auch von Beginn an. Die zwei Punkte des 3:2 ging nach einem langen Match an den TG Bad Soden.

Samstagabend in der Otfried-Preußler-Halle. TG Bad Soden ist Gastgeberin für die Begegnung mit dem VC Wiesbaden 2. Vor vollen Rängen und vielen Fans beider Teams legten die Wiesbadenerinnen ohne Zögern los, ließen die Gegnerinnen nicht ins Spiel kommen. Von dem Tempo überrascht, gaben die Sodenerinnen wichtige erste Punkte an die Konkurrentinnen ab, erholten sich aber schnell. Aktuell auf Platz sieben der Tabelle platziert, galt der VCW 2 als heimlicher Favorit, konnte zunächst mit herrlichen Angriffen über Mitte und Außen glänzen und Punkt um Punkt für sich entscheiden. Kapitänin Pauline Bietau nutzte ihre Möglichkeiten, um ihre Spielerinnen optimal in Szene zu setzen. Setzte mehr und mehr auch auf das Spiel über Mitte. Das hohe Spielgeschick der Wiesbadenerinnen sorgte letztendlich für den Punktgewinn im ersten Satz (28:26), nicht zuletzt dank der eingewechselten Anne Jansen, die für Ruhe und Stabilität sorgte.

Doch ab dem zweiten Satz schlichen sich mehr und mehr Fehler ein: Die Annahme unbeständig, sodass wenig gute Pässe möglich waren. Die Aufschläge wenig druckvoll, deren Annahme für die Libera des TG Bad Soden, Emma Burda, ein leichtes war. Trainer Lubos Vedrödy wusste um die hohe Emotionalität dieses Derbys, viele ehemalige Spielerinnen vom VCW2 spielen nun in Bad Soden. Franziska Koob wechselte von Bad Soden in die Landeshauptstadt. „Diese Begegnung ist immer spektakulär und voller Emotionen“, so der Trainer, der auf die angespannte Situation mit Wechsel im Außenangriff reagierte. Paula Hötschl, gerade von ihrem Auslandsstudium zurück, kam mit nur wenigen absolvierten Trainingseinheiten ins Spiel, das allerdings nicht mehr zu drehen war. Der zweite Satz ging mit 26:24 an den TG. Und auch den dritten Satz sicherten sich die Sodenerinnen vor allem aufgrund der weiter zunehmenden Eigenfehler in der Annahme und im Aufschlag des VC Wiesbaden 2 mit 25:23.

Dass sich der VCW2 von Misserfolgen nicht aufhalten lässt, haben die Spielerinnen in den letzten drei gewonnen Spielen gezeigt und vor allem gegen den TV Planegg-Krailing eindrucksvoll Nervenstärke bewiesen. Der vierte Satz begann wie der erste: selbstbewusst, mit Angriffslust und Schnelligkeit. Franziska Koob in Bestform mit intensiven Bällen, gute Blockarbeit, Libera Lilly Bietau ließ sich kaum Bälle entgehen. Und das zahlte sich mit 25:19 zugunsten der Wiesbadenerinnen auch aus, dem deutlichsten Satz der Partie.

22 Uhr. Tie-Break. Die VCW2-lerinnen wussten um ihre Qualitäten, gingen in Führung und hielten diese auch. Dann aber verletzte sich Diagonalspielerin Fiona Dittmann und musste ihr Spiel beenden. Für sie kam Paula Hötschl wieder aufs Feld, konnte den Abwärtsspirale ihres sich von dem Schock nur mühsam erholenden Team nicht mehr aufhalten. Der fünfte Satz und damit Matchgewinn ging mit 15:13 an den TG Bad Soden.

Nun gelte es durchzuatmen, sich zu regenerieren, so Vedrödy. „In zwei Wochen haben wir den Zweitplatzierten TV Altdorf zu Gast und möchten zeigen, was wir können. Darauf bereiten wir uns nun vor.“

Die MVP-Medaille in Gold ging verdient an die großartig spielende Libera Emma Burda.

Ein schöner Zug vom Trainerteam aus Bad Soden: Die MVP-Medaille in Silber bekam Fiona Dittmann, die sich hoffentlich bald von ihrer Verletzung erholen wird.

Heidi Zehentner, VC Wiesbaden

Foto: Detlef Gottwald Fotografie