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VCW beendet Hauptrunde auf Platz 5 mit Niederlage gegen Schwerin

2016 03 05 foto vcw schwerin detlef gottwald webDie Bundeliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden verlieren am Samstagabend im Spitzenspiel des letzten Spieltags gegen den Schweriner SC mit 2:3 (22:25, 25:17, 25:14, 24:26, 10:15) und beenden die Hauptrunde auf einem guten fünften Platz. Die Hessinnen waren bereits vor diesem Spieltag für das Playoff-Viertelfinale qualifiziert und der USC Münster stand bereits als kommender Gegner fest. Gestern Abend ging es lediglich um die Ausgangsposition des VCW für die Ausscheidungsrunde. Die auf Platz vier liegende Mannschaft genießt im ersten und im unter Umständen stattfindenden dritten Playoff-Spiel Heimrecht. Durch den Sieg der Münsteraner heute gegen VT Aurubis Hamburg, konnte sich der USC diesen vierten Rang sichern.

Ein spannendes Spitzenspiel zum Abschluss der Hauptrunde in der Volleyball Bundesliga sollte das werden. Und die 1.820 Zuschauer in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit wurden wahrlich nicht enttäuscht. Sie erlebten einen phasenweise gut aufspielenden VCW, der in allen Elementen zwischenzeitlich zu überzeugen wusste. Immer wieder waren die Hausherrinnen mit ihrem Aufschlag direkt erfolgreich. Auch in der Block- und Feldabwehr standen die Hessinnen bisweilen gut. Bei den Gästen aus Schwerin, die ihre etablierten Stammkräfte weitestgehend schonten und jungen Spielerinnen Einsatzzeit gaben, waren erstaunlich viele Eigenfehler zusehen. Einige Male war eine gelb-blaue Spielerin im Netz oder übertrat die Mittellinie. Doch auch der VCW zeigte an diesem Abend mal wieder seine zwei Gesichter: ein spielerisch gutes Auftreten wechselte sich mit unkonzentrierten Aktionen ab.

Eine gewisse Enttäuschung konnte VCW-Chef-Coach Dirk Groß nach der Partie dann auch nicht verbergen: „Wir haben in den entscheidenden Situationen nicht die Punkte gemacht, die wir machen sollten. Unsere Erfahrung von 33 Spielen seit Saisonbeginn haben wir heute nicht einbringen können.“

Im ersten Satz lieferten sich beide Mannschaften zunächst noch einen offenen Schlagabtausch. Kein Team konnte sich so richtig absetzen. Erst bei 16:21 hatte der Schweriner SC ein kleines Polster, den der VCW mit kämpferischem Einsatz nochmal egalisieren konnte. Am Ende hatte dennoch der Gast aus Mecklenburg-Vorpommern bei 22:25 die Nase vorn. Ein anderes Bild dann im zweiten Satz: Die Wiesbadenerinnen machten mit zwei Blockaktionen gleich zu Beginn klar, dass nun mit ihnen zu rechnen ist. Mit einer 8:3- und einer 16:10-Führung ging es in die technischen Auszeiten. Den Sechs-Punkte-Vorsprung konnte der VCW sogar noch auf acht Punkte zum Satzende (25:17) ausbauen.

Der dritte Durchgang verlief für die Gastgeberinnen noch eindeutiger. Das nun vor allem aus jungen Kräften zusammengestellte Schweriner Team hatte gegen die Hessinnen keinen Trumpf in der Hand. Besonders Diagonalangreiferin Delainey Aigner-Swesey zeigte in dieser Phase ein gutes Spiel: die US-Amerikanerin war ein ums andere Mal erfolgreich. Mit 25:14 fiel das Satzergebnis gegen den Tabellenzweiten der Volleyball Bundesliga sehr deutlich aus. Leider zogen die Wiesbadenerinnen hieraus nur in der ersten Hälfte des vierten Satzes das notwendige Selbstvertrauen. Ab der zweiten technischen Auszeit, in der man bereits mit 16:9 in Front lag, verlor das Team um VCW-Kapitänin Esther van Berkel schleichend aber sicher seine Linie. Schwerin konnte den Abstand sukzessive verkürzen.

Und dann wurde es nochmal richtig dramatisch. Mit 22:22 ging es in die Schlussphase des vierten Satzes. Zunächst ging der VCW mit 23:22 in Führung, bevor ein Aufschlag der Hessinnen im Netz landete. Dann erzielte Schwerin einen Punkt und hatte schließlich bei 23:24 Satzball, den die Wiesbadenerinnen durch einen Übersteiger von Jennifer Pettke abwehren konnte. Nun hielt es niemanden in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit mehr auf den Sitzen. Plötzlich wieder Satzball Schwerin (24:25), doch diesmal klappte es mit Pettkes Überkopfangriff nicht und die Gäste erhielten den entscheidenden Punkt zum Satzgewinn (24:26).

Bereits zum achten Mal in 2016 musste der VCW also in den Kraft kostenden Tie-Break. Dieser begann ausgeglichen, beide Teams erzielten ihre Punkte. Beim Stand von 3:3 konnte sich Schwerin leichte Vorteile erspielen. Bei 4:6 scheiterte Wiesbadens Zuspielerin Kaisa Alanko bei dem Versuch, einen zweiten Ball direkt zu verwandeln. Zum Seitenwechsel lag der VCW bereits mit 4:8 zurück. Der Schweriner SC spielte nun seine ganze Erfahrung aus, was die die Gastgeberinnen sichtlich beeindruckte. Doch die Hessinnen kämpften, gaben nicht auf. Bei 6:10 aus VCW-Sicht ging es in die alles entscheidende Schlussphase. Delainey Aigner-Swesey im VCW-Dress gelang ein schön gelegter Ball zum 9:12, bevor Außenangreiferin Tanja Großer auf 10:12 verkürzen konnte. Leider war der VCW nun im Aufschlag nicht mehr zwingend genug, um entscheidend Druck auf die Gäste ausüben zu können. Bei 10:14 hatte Schwerin dann vier Matchbälle. Gleich den Ersten konnten die Wiesbadenerinnen trotz noch mal vollen Einsatzes leider nicht mehr abwehren. So mussten sich die Bundesliga-Volleyballerinnen des VCW schließlich mit 2:3 nach Sätzen geschlagen geben.

„Einzelne Spielerinnen haben das heute gut gemacht, aber als Team müssen wir einfach noch konsequenter sein“, deckelte VCW-Groß nach der Partie sanft. Damit endete die Hauptrunder de Volleyball Bundesliga für den VC Wiesbaden mit dem Erreichen eines guten fünften Platzes im Gesamtklassement. Den Einzug bis ins Europapokal-Viertelfinale hinzugenommen, sprach man beim VCW von einer insgesamt tollen Leistung des noch jungen Teams. Die Vorfreude auf das Playoff-Viertelfinale gegen den USC Münster ist jedenfalls schon zu spüren.

„Wir haben jetzt nochmal zwei Wochen Zeit bis zum Start in die Playoffs. Diese Zeit werden wir nutzen, um die heutige Partie gründlich zu analysieren und uns dann gezielt auf Münster vorzubereiten.“, so Groß abschließend. An welchen Terminen die Playoff-Begegnungen zwischen dem USC Münster und dem VC Wiesbaden genau ausgetragen werden, wird am Dienstag bekannt gegeben. Dann startet auch der Vorverkauf für das VCW-Heimspiel, das aller Voraussicht nach am Osterwochenende stattfindet.